ISBN: 9783426633427
Seitenanzahl: 302 Seiten
Klappentext:
Könnte das Leben nicht
ganz anders sein? Aufregender? Spannender? Die Studentin Elisabeth jedenfalls
ist mit dem ihren höchst unzufrieden. Da lernt sie den liebenswerten Pensionär
Otto kennen, der in ihrem Haus wohnt und ihr seine Geschichte erzählt: Einst
arbeitete er als Gärtner im Haus der schönen Esther, die er glühend verehrte
und bewunderte. Niemals hat er jene Frau vergessen, die Berlin Ende der
dreißiger Jahre verlassen musste und für ihn der Inbegriff von Schönheit und
Lebenskunst war. Bis zum heutigen Tag hat er ihr Bild in seinem Herzen bewahrt.
Während Otto erzählt, erliegt Elisabeth immer mehr Esthers Faszination und
trifft schließlich eine Entscheidung, die ihr Leben verändert ...
Der erste Eindruck:
Dieses wunderschöne
Cover hat mich, mit seinem Blick in den Blumengarten sofort in seinen Bann
gezogen. Der Klappentext ist kurz und knackig gehalten und lässt nicht einmal
im Entferntesten erahnen was für eine mitreißende Geschichte sich in diesem Buch
versteckt.
Rezi:
Elisabeth studiert
Luftfahrttechnik in Berlin, doch eigentlich liegt ihr das gar nicht. Aber auch
den kleinen Blumenladen ihrer Mutter möchte sie nicht übernehmen, denn sie ist
von ihrer Mutter einfach nur genervt. Ständig liegt diese ihr in den Ohren das
sie was mit ihrem Leben anfangen soll. Elisabeth hat schon so vieles getan,
Touristen herumgeführt und in Fabriken gearbeitet, doch nie war sie glücklich
dabei gewesen. Was sie will, weiß sie einfach nicht, sie irrt ziellos durch ihr
Leben.
Als die Tochter von
ihrem älteren Nachbar sie bittet nach diesem regelmäßig zu sehen, sagt sie kurzerhand
zu. Otto Kaminski ist rüstiger Rentner und merkt sofort dass Elisabeth einfach
nur eine Aufgabe in ihrem Leben braucht. Er beginnt ihr eine Geschichte aus
seinem Leben kurz vor dem 2. Weltkrieg zu erzählen, als er Gärtner bei der
Familie Hochburg war. Noch immer bewahrt er ein Foto seiner damaligen Chefin
auf, noch immer kann er diese wundervolle Frau nicht vergessen.
Esther Hochburg war die
Frau eines wohlhabenden, jüdischen Arztes in Berlin und hatte bereits fünf
Söhne geboren. Ihr größter Wunsch war eine kleine Tochter, doch dieser blieb
ihr verwehrt. So kümmerte sie sich um den Garten hinter dem Haus und widmete
diesem all ihre Liebe und Zuneigung. Sie erschuf zusammen mit ihrem Gärtner
Otto ein kleines Paradies und so wuchs auch die Anziehung zwischen den Beiden.
Otto pflegte den Garten mit Hingabe und Leidenschaft, immer in der Hoffnung die
Bewunderung Esthers zu erlangen. Doch schon bald musste Esther ihr geliebtes
Heim und den schönen Garten verlassen, denn das Hitlerregime war auf dem
Vormarsch und machte der jüdischen Familie das Leben zur Hölle. Esther muss
sich um ihr Leben und das ihrer Familie fürchten.
Otto bittet Elisabeth
diese Geschichte für ihn aufzuschreiben, aus Angst sie zu vergessen. Und während
Elisabeth dies für ihn tut nimmt auch ihr Leben endlich eine Wende.
Tanja Wekwerth hat mit
diesem Roman ein heikles Thema in Angriff genommen und es ist ihr mit Bravur
gelungen mich auf die Reise in Esthers und Elisabeths Leben mitzunehmen. Auch
wenn man manchmal meint mit Elisabeth nicht eine Studentin sondern ein kleines
Kind vor sich zu haben, dass man am liebsten an die Hand nehmen würde um ihr
den richtigen Weg zu zeigen, hat mir die Hingabe für den alten Mann sehr
gefallen.
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