Samstag, 1. Juni 2013

[Rezension] Marina Lewycka - Das Leben kleben

Verlag : dtv

ISBN: 9783423247801

Seitenzahl: 457 Seiten


Klappentext: 

Georgie Sinclair hat gerade ihren Mann vor die Tür gesetzt, ihr Sohn entwickelt eine beunruhigende Vorliebe für Weltuntergangs-Websites, und ihren Job bei einem Klebstoff-Fachmagazin findet sie auch nur bedingt faszinierend. Da trifft sie eines Tages Mrs Shapiro, die allein in einem halb verfallenen alten Haus lebt. Die verschrobene Dame ist Jüdin und im Zweiten Weltkrieg nach London geflohen. Als Mrs Shapiro ins Krankenhaus muss, bittet sie Georgie, sich um das baufällige Haus zu kümmern. Gleich mit ihrer ersten Tat setzt sich Georgie gehörig in die Nesseln: Der Handwerker, den sie mit Reparaturen beauftragt, ist keineswegs Pakistani, wie sie dachte, sondern Palästinenser. Eine potenziell heikle Konstellation. Zusätzliche Komplikationen ergeben sich durch zwei geldgierige Immobilienmakler, eine arglistige Sozialarbeiterin und Georgies Ehemann ...


Der erste Eindruck:

Da dieses Buch viel umworben wurde, habe ich es mir kurzer Hand aus der Onleihe geliehen. Der Titel hat mich durchaus angesprochen und auch das Cover ist sehr originell.

Rezi: 

Georgie Sinclair verlässt ihren Mann, Auslöser hierfür ist das Rip den Zahnbürstenhalter im Badezimmer nicht anbringen will. Als er schließlich auszieht wirft sie all seine Sachen in einen großen Müllcontainer. Eines Abends bemerkt sie wie eine alte Dame Sachen aus dem Container sucht, bei der es sich um ihre Nachbarin Naomi Shapiro handelt. Ihre Nachbarin ist alt (das genaue Alter wird immer wieder nur geschätzt, was ziemlich verwirrend ist) und gebrechlich, wohnt in einem alten zerfallenen Haus mit zahlreichen Katzen, als sie auf dem Eis stürzt und ins Krankenhaus muss bittet sie Georgie auf ihr Haus und ihre Katzen zu achten. Neugierig wie sie ist, deckt sie einige alte Geschichten über die alte Dame auf und heuert auch noch eine Immobilienfirma an um den Wert des Hauses schätzen zu lassen- nebenbei muss sie sich aber noch um ihren 16 jährigen Sohn kümmern, der anscheinend das Ende der Welt kommen sieht.

Erwartet hatte ich, eigentlich einen Roman in dem die Protagonistin ihr kaputtes Leben zu kleben versucht, aber es haben sich nicht nur Beziehungsprobleme herausgestellt. Marina Lewycka hat versucht viel zu viele Geschichten in dieses Buch hinein zu packen, Angefangen mit der Problematik abdriftender Jugendlicher und alternder Menschen, Juden im 2. Weltkrieg, die Schwierigkeiten zwischen Juden und Palästinensern, etliche Erläuterungen zu Klebstoffen und dann versucht die Protagonistin auch noch selbst einen Roman zu schreiben, was ihr mehr schlecht als Recht gelang, was wahrscheinlich am vielen Alkohol lag. Das alles hat auf mich einen sehr erdrückenden Eindruck gemacht und war auch komplett zusammenhangslos.

Der Schreibstil war sehr anstrengen und  nach ein paar Seiten war es einfach nur ermüdend, was ich der Autorin jedoch zu Gute halten möchte, sind ihre Recherchearbeiten zum Thema Geschichte und das der Buchtitel dann doch noch einigermaßen zutraf.

2 von 5 Herzen

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